09. Juni 2017, Hörsaal Arthur-von-Weinberg-Haus in Frankfurt
Die aufwendigsten Baumaßnahmen in der 200-jährigen Geschichte von Senckenberg erreichten im Juni einen neuen Meilenstein: Die Arbeiten am südlichen Gebäudekomplex des neuen Senckenberg-Forschungsinstitutes waren nahezu abgeschlossen. Mit Fischen, Muscheln, Schnecken sowie diversen anderen Meerestieren waren bereits erste Sammlungen in die neuen Räumlichkeiten eingezogen. Am 09. Juni wurde schließlich in Anwesenheit von Boris Rhein, Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst, die ehemalige „Alte Physik“ feierlich eingeweiht und nach Senckenbergs Ehrenpräsidenten in „Arthur-von-Weinberg-Haus“ umbenannt. Gleichzeitig erhielt das Gebäude des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums (SBiK-F) einen neuen Namen: „Maria-Sibylla-Merian-Haus“.
Durch die Umbenennung in „Arthur-von-Weinberg-Haus“ würdigt die Forschungsgesellschaft einen berühmten Frankfurter Industriellen, Wissenschaftler und Mäzen, der sich um die Senckenberg Gesellschaft besonders verdient gemacht hat. Dem Senckenberg Naturmuseum stiftete Weinberg unter anderem 1911 den zweiten Fund der bis heute extrem seltenen Edmontosaurus-Trockenmumien, die damals wie heute zu den Highlights der Dauerausstellung zählt. Seit 1930 war er Ehrenpräsident und zuvor verschiedene Male Direktor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.
Maria Sibylla Merian ist für ihre naturkundlichen Zeichnungen wunderschöner Falter oder haariger Raupen weltweit bekannt. 1647 in Frankfurt geboren, interessierte sich Merian schon früh für die Natur – sie sammelte Insekten und dokumentierte deren Verwandlung zum geflügelten Tier. Die Benennung des Gebäudes des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums (SBiK-F) in „Maria-Sibylla-Merian-Haus“ schlägt eine Brücke von modernster Forschung zum Werk der Frankfurter Naturforscherin: Die über 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des SBiK-F erforschen die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen Klimawandel und biologischer Vielfalt. Auch Merian interessierte sich nicht nur für Arten und ihre Verwandtschaftsverhältnisse, sondern auch für Prozesse, wie die Metamorphose und Interaktionen zwischen Arten.